von Fernweh und 
dem Glueck zuhause

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Die ersten Apriltage, die Sonne hoch genug nun, um beinahe noch vorm Mittag das abgesplitterte Weiß des Fensterrahmens zu erreichen. 
Schattentanz der ersten Knospen. Zartes Grün, das seines Erwachens harrt, wieder ein paar Tage eher als noch im Jahr zuvor.
Zeit und Raum verändern sich – unaufdringlich,
und stetig doch. 
 
15 Grad.
 
Luftzug. Rascheln. Gedanken an Wind in den Gräsern, goldenes Licht. 
Das Gold fängt sich rötlich auf glatten Bohnen.
Ihr Geruch verspricht das kleine große Glück.
Wer wohl zuerst Ihr Geheimnis erahnte? Klares Geräusch der Präzision, beinahe schwerelos, sanft.
 
15 Gramm.
 
Wie es jetzt wäre, mit den Fußspitzen in den Sanddünen zu versinken. Ihre Weichheit, bevor man die ersten kleinen Kiesel und Muschelbruchstücke erreicht, fühlt wie die zartesten unter dem Gewicht nachgeben. Schließlich das Wasser: Immer kälter als erwartet, immer ein kurzes Wegbleiben der Atemluft, ein Zögern – zurückziehen oder bis zur Kniekehle?
 
Im Hintergrund ein neuer Sound, wenige Sekunden noch, fast kochend, fast…
…heißes Wasser auf gemahlenes Glück. Blasen erwachen und sterben sogleich. Weißt Du noch,
die Regentropfen? Gewitterwolken. Meditation. 
30 Sekunden.
 
Gerüche, Gedanken, Geräusche, Gedanken, Gewohnheiten. Erinnerungen. Glück.
 
Die Gischt, das Grollen, die einlaufende Brandung – man kann sie hören, lange bevor man die Klippen erreicht. Vorfreude und Ahnung, das Bekannte
im Neuen, das Neue im Bekannten.
Die schönste Form von Ungeduld. 
 
Dampf steigt auf, das Sonnenlicht poetisiert den unregelmäßigen Tanz. 
Unwillkürliches Lächeln, ein Zauber.
Tropfen um Tropfen, gleich…gleich…jetzt.
 
220 Milliliter.
 
Keramikbecher in meiner Hand, karamellfarbene Wärme, gedankenverloren.
 
Der Duft von Orangen. Jeder Windhauch trägt ihn mit sich. So leuchtend, so voll – Ich möchte sie pflücken, kann ihre Süße beinahe schmecken… 
 
…ich öffne die Augen: Amsel und Rotkehlchen blicken neugierig. Man erkennt sich. Man kennt sich.
Rituale, Gewohnheiten. 
Sie kommen immer zusammen, diese beiden.
Ein kurzer Plausch auf dem Gartenzaun… 
 
Ich atme tief ein, nehme einen ersten Schluck,
bin zuhause.
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